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9.Juli: Den ganzen Nachmittag Zeugniskonferenzen! Es lebe die Digitalisierung, wenigstens müssen wir die Dinger nicht mehr mit der Hand schreiben.
Dann ein traurig-fröhlicher Anlass zum Feiern. Claudia und Bruno haben alle KollegInnen ins Ribhouse im Stadtwald eingeladen, um ihren Ausstand zu geben. Die Stimmung ist durchaus gemischt. Alle freuen sich für die beiden, dass sie befördert wurden, andererseits sind dies Kollegen, die uns, der Schule und den Studierenden fehlen werden.
Entsprechend wehmütig sind die Abschiedsreden. Aber Hermann Hesse brachte es auf den Punkt: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Zum Andenken bekommen sie einen Krimi, in dem alle KollegInnen mehr oder weniger wichtige Rollen spielen. Ich muss feststellen, dass man mich zu Harrys Ehefrau gemacht hat, allerdings wandere ich ins Gefängnis unter dem Verdacht, meinen Gatten ermordet zu haben. Wenn ich es richtig verstanden habe, werde ich auch noch verrückt im Laufe der Geschichte. Im Epilog bin ich allerdings wieder normal, meinen Gatten los und zu Geld gekommen. Na, geht doch!
Essen war lecker, obwohl diese Fleischberge bei der Hitze nicht zu bewältigen waren, ein Spaziergang um den Teich brachte Abkühlung. Und gegen Mitternacht wurde die Runde dann auch kleiner und man konnte die kühlsten Plätze austesten.
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Fußball ist langweilig und langwierig, die Kommentare blödsinnig und überflüssig, außerdem erfährt frau mehr über die inneren Welten vieler Männer, als sie eigentlich wissen möchte. Aber alle vier Jahre wird es lustig, und jede/r kann mitreden, ganz ohne Fußballkenntnisse. Die klügsten Prognosen liefert momentan ein Tintenfisch. Und er hatte auch gestern Recht, als er den Sieg der spanischen Mannschaft über die Deutschen vorhersagte. Wie beim Orakel von Delphi hatten zunächst alle seine klare Aussage so interpretiert, wie es ihnen am besten passte. Aber ich dachte mir schon, dass es sicherer wäre, mir heute doch mal ein Spiel im Freien anzusehen, weil das laut Tintenfisch die letzte Gelegenheit sein würde. Also bin ich zur zweiten Halbzeit nach Rhede gefahren, wo ein paar liebe Kolleginnen einen Tisch auf dem Mar
ktplatz reserviert hatten. Mit Frauen Fußball gucken ist echt besser! Aber auch der Rest des Publikums war durchaus ironisch gestimmt und nahm den spanischen Sieg ziemlich gelassen hin. Der Hit war ein Autokorso von zwei (!) Autos, das erste mit spanischer Flagge, die aus dem Dach wehte. Dreimal durch Rhede gedreht, dann war dem Stolz Genüge getan. Echt schade ist es um das Lokalderby Deutschland - Holland, das ja nun leider nicht stattfinden wird. Aber in den nächsten Wochen kriegt man den Backfisch wohl mit sanfter Häme serviert. 
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4. Juli 2010
Schwere Entscheidung heute: Fahre ich zur holländischen Küste und seh mir den ersten Tag der Tour de France an, oder mache ich einen Ausflug nach Vreden zum Scherenschnittmuseum? Faulheit siegt, also war ich in Vreden.
http://www.scherenschnittmuseum.de/
Nachdem ich mir die Exponate angesehen hatte, konnte ich mich im Café noch eine Weile mit Hermann Gebing und seiner Frau unterhalten. Die beiden sammeln schon seit vierzig Jahren und haben ihre Scherenschnitte in die Stiftung eingebracht. Die Stadt Vreden stiftete das alte Rathaus, in dem sich auch ein Café und die Musikschule befinden. Sehr schönes Ambiente, Eintritt frei, ein Schatzkästchen, wo man es nicht vermutet. Und ich konnte mal wieder feststellen, dass große Kunst bodenständig ist. Gebing verglich den Künstler, der den Wahlzettel beschnitten hat (Namen finde ich auch noch wieder), mit Josef Beuys.
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Il faut cultiver son jardin.
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Ein Blog über
Literatur und Gartenarbeit
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