• Walking on the Autobahn

    malerZwei große Events an einem Wochenende: Marys Tochter heiratet und die Autobahn 40 wird gesperrt, damit man dort gemütlich schauen, sitzen, laufen oder ohne Motor fahren kann. Und beide Ereignisse lassen sich trefflich verbinden, deshalb bin ich heute Morgen Richtung Bochum aufgebrochen, um die Hochzeitsgesellschaft und besonders Charles und Yvette nach ihrem Frühstück im Hotel zu treffen. Eine Verabredung auf der Autobahn erschien uns angesichts der Millionen erwarteter Besucher doch ziemlich gewagt.

    Wie ich denn so bin, wollte ich beim ersten Dohlenschrei aufstehen, damit ich nicht in irgendeinen Parallelstau der Bahnen 2, 3, 42 oder 43 gerate. Hätte auch fast geklappt, um 9 Uhr bin ich dann losgefahren und bekam auf der A 3 schon den ersten Schock. Es war richtig viel los, überwiegend Wohnwagen aus den Niederlanden. WIESO FAHREN DIE HEUTE LOS? Nichts gehört von großem Event und Ferienbeginn in NRW? Aber irgendwie wollten alle hinter Oberhausen doch in eine andere Richtung, und es war wie ein Wunder, ich hatte freie Bahn.

    Gesegnet sei die deutsche Organisation (nicht meine) und mein Navi*, ich kam gemütlich gegen Ende des Frühstücks an. Mary stellte mir jeden einzelnen Gast vor, nun kenne ich auch den Bruder von Mary und Charles und seine Frau, die bei Vancouver wohnen.Henrichshütte2

    Henrichshütte
    Dann schön die Zeit vertrödelt mit Reden, Geschenke abholen in der Henrichshütte, Wohnungsbesichtigung beim Brautpaar.

    http://www.lwl.org/LWL/Kultur/wim/portal/S/hattingen/ort/

    Von dort aus nahmen wir die U-Bahn und landeten ganz in der Nähe der Autobahnauffahrt Bochum – Herne. Heute ein Autobahnaufgang. Das Wetter war super und nicht so heiß wie in den letzten Tagen, Sonnencreme ist für Weicheier und vorsichtige Kanadier. Sonnenhut hatte ich dabei, aber ich trage ihn lieber im Rucksack als auf dem Kopf.StilllebenAlp
















    TischDixi














      Rad




    Es herrschte Volksfeststimmung, viele Menschen hatten viel Platz, nicht mal vor den Dixiklos gab es Schlangen. Auf der Fahrradseite der Autobahn war es ähnlich, die Radfahrer machten auf Yvette alle einen glücklichen Eindruck, das kann aber am Gefälle gelegen haben. stillErstaunlicherweise gab es keine Pommesbuden etc., nur die Edeka-Wagen mit Getränken, Keksen, Chips und Äpfeln, alles zu außerordentlich moderaten Preisen. Es sollte wohl gar nicht der Eindruck aufkommen, hier ginge es um Kommerz.

     

    Wir sind also ein paar Kilometer über die Autobahn gegangen und die Sonne lief auch zu guter Form auf. Aber es ist dann doch nur ein klitzekleiner Sonnenbrand geworden, und den Hut konnte ich noch gut gebrauchen, um mit offenem Dach nach Hause zu fahren.RadRad
















    Unter all den vielen Menschen sah man dann auch nur einen, der seine ganz eigene Demo gegen Merkel und die Türken veranstaltete. Aber der musste es sich gefallen lassen, mit seiner Plastikverkleidung mitten in der Glut regungslos herumzustehen, während die Polizei ihn bewachte und alle Passanten ihn wie einen Alien bestaunten und fotografierten. Eigentlich ein mitleiderregender Mensch, der spätestens da nicht mehr klar denken konnte.

    Individualdemo

    Und dann das Wunder von Bochum: Yvette und ich fanden ohne den Rest der Gruppe und ohne Navi zurück zur U-Bahn, und auf der Heimfahrt waren die Autobahnen wieder frei. Na ja, außer der A 3 hinter Oberhausen, diesmal hatten die Niederländer keine Wohnwagen dabei, vielleicht hatten sie doch von dem Event gehört und den Sonntag auf der A 40 verbracht.Accueil

    * Navi = Ein Wunderwerk der Technik, das mehrere Sprachen beherrscht und selten die Orientierung verliert, im Gegensatz zu mir. Beim Autofahren eine willkommene Ergänzung meines Gehirns und natürlich ein angenehmer Gesprächspartner. Und ganz ehrlich, wenn ich dreimal anders fahre als ich es gesagt bekomme, wird die Stimme merklich strenger. Yvette nennt die Stimme ihres Navis übrigens "La Madame".


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  • Commentaires

    1
    Lundi 19 Juillet 2010 à 09:23
    vielen Dank für diese Schilderung, ich hatte so meine Befürchtungen , was dieses Still-Leben anbetrifft, aber es war doch wohl sehr schön für alle.

    Und Dixie-Blau ist auch schön, von außen
    2
    Kornelia
    Lundi 19 Juillet 2010 à 14:58
    Auch lieben Dank für deine Schilderung + tollen Fotos. Ich war auch nicht so sicher ob ich mich in das Getümmel begeben sollte. Wir hatten dann eh zu tuen - und einen konzentrierte Arbeitsphase.
    Liebe Grüße von Kornelia
    3
    Mardi 20 Juillet 2010 à 13:33
    Bob Dylan's worst dream: a row of Dixi closets all along the A 40... ?
    "...take it all out on highway sixty-one."
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